Forum:
The Chiapas Media Project (San Christobal, Mexiko)

Veranstaltung und Screenings

13.09.01 - 20.00 Uhr - NGBK


Der Duft von lokal angebautem organischem Kaffee zieht aus der Küche durch das Büro des Chiapas Media Projects in San Christobal las Casas. In einem Raum sichtet Feliciano Videokassetten für seinen neuen Film über den kulturellen Wiederaufbau der indigenen Region Tzeltal. In einem anderen Raum sitzt Moises an dem Feinschnitt eines in seiner indigenen Muttersprache aufgenommenen Videos über das autonome Bildungssystem, welches seit dem Beginn der zapatistischen Bewegung 1994 entwickelt wurde. Chiapas Media Project

Chiapas Media Project Das gesamte Büro - das für die aus den weiter entfernten indigenen Gemeinden stammenden VideoaktivistInnen zu einem zweiten zu Hause geworden ist - brummt vor Betriebsamkeit.
Mittlerweile gibt es in allen fünf autonomen, indigenen Regionen ausgebildete VideoaktivistInnen, die mit dem Chiapas Media Projekt zusammenarbeiten. Das Projekt hat sich so zu einem Forum der indigenen Gemeinden entwickelt, die sich hier ihre eigenen Medien schaffen können, um in eigenen Worten und Bildern ihre Geschichte zu erzählen und für ihre Autonomie zu werben.

Feliciano hat bereits drei Videos produziert. "Women united", seine letzte Produktion über eine kollektiv mit Getreideanbau und Geschäft betriebene Bäckerei in der autonomen Gemeinde "17. November", wurde von zwei Frauen aus der nahegelegenen Gemeinde Lucio Cabanas aufgenommen. Befragt über dieses Video antwortet Feliciano: "Das Video zeigt Frauen, die während der Zeit des Widerstands ihre Arbeit kollektiv organisiert haben. Es gibt andere Gemeinden, die sich auch organisieren müssen. Also haben wir dieses Video produziert, um zu erläutern, wie das funktionieren kann. Das Video wurde in den verschiedensten Gemeinden und Regionen in Chiapas gezeigt."


Chiapas Media Project Andere benutzen das Medium Video, um ihren Gemeinden vor Menschenrechtsverletzungen durch die mexikanische Armee oder paramilitärische Gruppen, die insbes. die abgelegenen Dörfer terrorisieren, einen Schutz zu bieten.
Ruben, der als Menschenrechtsaktivist mit Video arbeitet, sagt: "Das einzige was wir wollen ist, daß wir alle unsere Rechte kennen und daß sie respektiert werden." Ein anderer Aktivist ergänzt: "Was wir hier lernen ist sehr nützlich. Wir lernen die Videokamera zu benutzen, um damit Menschenrechtsverletzungen aufzunehmen, die belegen, daß wir die Opfer von genau jenen Verstößen sind, die die Regierung uns unterstellt."

Das Chiapas Media Project entstand 1997 aus einer binationalen Partnerschaft mit US-amerikanischen MedienaktivistInnen, die Video- und Computerequipment den marginalisierten indigenen Gemeinden in Chiapas zur Verfügung stellten und dort Trainingsseminare abhielten. Darüber hinaus wurden eine Reihe von Veranstaltungen und Screenings mit dem Chiapas Media Project in den USA organisiert. (u.a. im Museum of Modern Art, N.Y. und auf dem Latino Film Festival in Chicago).

Derzeit ist das Chiapas Media Project auch an dem Aufbau eines Independent Media Centers beteiligt.

Eine Mitarbeiterin des Chiapas Media Project wird die Arbeit des Projekts an Hand von Filmausschnitten vorstellen und über die aktuelle Lage in Chiapas bzw. Mexiko berichten.

links:
www.chiapasmediaproject.org

die engl. sprachige Homepage des Projekts

www.chiapas.indymedia.org
Independent Media Center -Chiapas (span.)

www.eco.utexas.edu:80/Homepages/Faculty/Cleaver/zapsincyber.html
Zapatistas In Cyberspace.
Die Repräsentation der Zapatistas im Netz läuft an dieser Stelle zusammen. Hintergründe und Analysen der Zapatistabewegung und eine gute Linkliste vieler zum ZapatistaNet gehöriger Webseiten.

*Fotos: Paco Vasquez

Chiapas Media Project


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hybrid video tracks
ein ausstellungsprojekt der NGBK
berlin, 01.09. bis 07.10.2001

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