video || fronten 4.
und 5. Mai 2002: Unter dem Titel Videofront
publizierte Anfang der 80er Jahre die Medienwerkstatt Freiburg ihren Verleihkatalog:
Ein Katalog, der das Schaffen der politisch engagierten Videobewegung
in Deutschland widerspiegelt - ein Stück Gegenöffentlichkeit.
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Umgekehrt verlassen sich schon lange nicht mehr nur multinationale Konzerne und wirtschaftliche Lobbyverbände auf das Know-How global agierender PR-Agents. Immer häufiger greifen auch staatliche und militärische Institutionen auf die Unterstützung von Agenturen wie z.B. Ruder Finn Global Affairs oder Knowlton & Hill zurück. Während die Rendon Group die US-amerikanische Regierung darin unterstützt, den sogenannten "Krieg gegen den Terrorismus" in der islamischen Welt zu verkaufen, und das für gezielte Desinformationen zuständige, dem Pentagon angegliederte Office of Strategic Information bis zu seiner Auflösung beriet, bedient sich die Familie Bin Ladens namhafter PR-Agenturen, um das Image ihrer Unternehmensgruppe zu retten.
Spätestens seit dem Vietnamkrieg ist deutlich, daß dem elektronischen
Bild eine Schlüsselstellung im sogenannten "information warfare"
zukommt. Dabei geht es nicht mehr nur um die Formierung der Heimatfront,
sondern um einen global ausgetragenen Bilderkampf, um die Formierung einer
globalen Öffentlichkeit. Mit welchen Strategien begegnen kritisch-alternative
Medienprojekte der Krisen- und Kriegskommunikation der hegemonialen Medien?
Programm
INSTALLATIONEN
Dan Graham-Pavillon:
"20.00
Uhr"
Informationskompetenz und Nachrichtenproduktion. Ein Simulationsmodell.
"Ein
bisschen Krieg"
Ein mehrteiliger Loop, der die Auseinandersetzung der Videobewegung mit
den verdeckten, vergessenen oder vermeintlich begrenzten Kriegen seit dem Vietnamkrieg
reflektiert.
Blackbox:
"black
hawk around"
Ein Videoclip zu PR-Öffentlichkeiten und elektronischen Bildmedien
in militärischen Konflikten.
VERANSTALTUNGEN:
Samstag 4.5.02:
10.00-13.00
Uhr:
Veranstaltungsraum
"Die
Ballade von öffentlich vs. gegenöffentlich"
- ein Theoriescreening zur grundlegenden Einführung
feat. HAPPY TV:
Regula Bochsler, Pascal Derungs
Auftragsarbeit für die Ausstellung 'Happy - Das Versprechen der Werbung'
(07.09.2001 - 28.07.2002) im Museum für Kommunikation Bern
© 2001 Museum für Kommunikation
Bern
>>Textarchiv:
Die Ballade von 'öffentlich' vs. 'gegenöffentlich'.
14.30-17.30 Uhr:
Veranstaltungsraum
"fünfundvierzig
minuten straßenschlacht, ungeschnitten"
- performancehafter Multimediavortrag zur Geschichte einer politischen Medienarbeit
mit Video
>>Textarchiv:
fünfundvierzig minuten straßenschlacht, ungeschnitten
stichworte zur geschichte einer linken videoarbeit in der brd
Sonntag 5.5.02:
15.00
- 17.45 Uhr:
Vernstaltungsraum
"Formierte
Öffentlichkeit?"
Diskussionsveranstaltung über die strukturelle Militarisierbarkeit der
Medien und die Formierung von Öffentlichkeit in militärischen Konfliktsituationen.
Live-Mitschnitt unter: http://freieradios.nadir.org/aktuell.php
Gäste:
Elvira Claßen
Medienwissenschaftlerin, zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Krisen-
und Kriegskommunikation in der BRD und den USA
(www.elvira-classen.de)
Christoph Hörstel
unabhängiger Journalist, in den ersten Kriegstagen ARD-Korrespondent in
Afghanistan
Tom Holert
Kulturwissenschaftler, Leiter des Instituts für Visual Culture Köln
Peter Zorn
Filmemacher und Medienkunst-Kurator, Gründer und Vorsitzender der Werkleitz Gesellschaft, dem Zentrum für künstlerische
Bildmedien Sachsen-Anhalt, 1993 bis 2000: Leiter der Werkleitz Biennale.
N.N. jeweils ein Mitglied des Gegeninformationsbüros Berlin
und/oder von indymedia Deutschland
(www.indymedia.de und www.gib.squat.net)
Moderation: Katja Dieffenbach
Die Veranstaltung wird im Radio FSK live übertragen.
Hamburger
Kunsthalle
Glockengießerwall
20095 Hamburg
www.hamburger-kunsthalle.de
FILMBEGLEITPROGRAMM
im
B-Movie
Brigittenstr. 5, 20359 Hamburg
Samstag, 4. Mai 02, 20.30 Uhr
9.11
Independent Media Center NYC / USA / Sept. 2001
Eine Dokumentation über die unmittelbaren Reaktionen der Bevölkerung von New York City auf die Tragödie vom 11. September. Die Betroffenheit und Trauer der New Yorker Bevölkerungen übersetzte sich keineswegs ungebrochen in eine Befürwortung militärischer Reaktionen.
STATEMENTS ON WAR
Vrije Keyser / Amsterdam, NL / Sept. 2001
Wir haben "Statements on War" als Antwort auf die Kriegspropaganda produziert, die heute aus allen Kanälen der Mainstream-Medien rinnt. ... Es gibt nur "gut" und "böse" und das "Böse" muß ausgelöscht werden. ... Darüber hinaus werden mit dieser polemischen Antwort auf die Anschläge des 11. September Bürgerrechte und Jahrzehnte von anti-rassistischer Arbeit hinweggefegt. ... Wir haben "Statements on war" produziert, weil wir es Leid sind, Bush und Blair über Sicherheit und Gerechtigkeit reden zu hören. Wessen Sicherheit? Wessen Gerechtigkeit?
TURNING WAR INTO TRAGEDY
Paper Tiger TV / New York City, USA / Sept. 2001
Das Video analysiert die kriegslüsterne und rassistische Berichterstattung der Medien nach den Ereignissen des 11. September vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Politik im Nahen Osten.
Sonntag, 5. Mai 02, 20.30 Uhr
INTERNATIONAL WOMEN VIDEOLETTERS A SECOND TEXT ON WAR
diverse / Indien, Deutschland, USA und Mexiko / März 2002
Feministische Filmemacherinnen aus verschiedenen Ländern haben angesichts des Krieges in Afghanistan einen Videorundbrief ins Leben gerufen. Die erste Ausgabe dieses Rundbriefes beinhaltet kurze Dokumentationen von Antikriegsaktionen in Bombay und Berlin sowie ausfühliche Statements von Feministinnen aus Mexiko und den USA. Mit Beiträgen von Majlis, dem FrauenLesbenFilmCollectif, dem Chiapas Media Project u.a.
Zusätzlich bemühen wir uns noch um ein weiteres aktuelles Video zum sog. "Krieg gegen den Terrorismus"
hybrid video tracks 2002
Stand: