Die Akteure der Biotechnologie-Offensive
in Sachsen-Anhalt
Auch wenn die Prognosen des im Mai diesen Jahres von Ernst & Young vorgestellten „5. Deutschen Biotechnologie Report 2004“
nicht ganz so rosig aussehen wie erhofft, so wird dies an der Marschroute der Landesregierung Sachsen-Anhalt bezüglich der Umsetzung ihrer Biotechnologie-Offensive nichts ändern.
In einer Presseerklärung vom 5. Mai 2004 wurde der Start des bundesweiten Erprobungsanbaus von gentechnisch verändertem, insektenresisten Mais verkündet, der maßgeblich auf die Initiative Sachsen-Anhalts zurück geht. Die bundesweite wissenschaftliche Begleitung wird vom Institut
für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg übernommen.
„Initiative Mitteldeutschland“
„Gemeinsames Ziel der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist es, die Entwicklung Mitteldeutschlands zu einer wettbewerbsstarken, sozial und ökologisch fortschrittlichen Region in der Mitte Europas voranzutreiben.“ Website Landesportal Sachsen-Anhalt
Es „. ... sollen Wachstumsbranchen, etwa die Chemische Industrie, die Biotechnologie, die Automobilindustrie und ihre Zulieferer sowie die Mikroelektronik und die Medienwirtschaft als länderübergreifende Kernbranchen besonders bestärkt werden“, wie es in einer von den drei Ministerpräsidenten im Juni 2002 unterzeichneten Erklärung
heißt (Die acht Bausteine der „Initiative Mitteldeutschland“)
Für den Bereich der Biotechnologie strebt man vor allem im Bereich des überregionalen Marketings, also Messen und Konferenzen, eine enge Kooperation an.
Maßgebliche Protagonisten in der Umsetzung der Biotechnologie-Offensive in
Sachsen-Anhalt sind die BIO Mitteldeutschland GmbH sowie der
Verein InnoPlanta e.V.

BIO
Mitteldeutschland GmbH
Die BIO Mitteldeutschland GmbH ist vor allem für die Bereiche Akquisition, Projektmanagement und Kommunikation verantwortlich. Ihr Geschäftsführer ist Jens Katzek, ein früherer Aktivist beim BUND, der Mitte der 90er Jahre die Seiten wechselte, nachdem er genetisch veränderte Enzyme in Waschmitteln als ökologische Errungenschaft propagierte, die weniger heißes Waschen ermöglichen würden. Er wurde zunächst Geschäftsführer der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) und wechselte dann 2002 zur BIO Mitteldeutschland GmbH.
Auf
dem Kongress der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion mit dem Titel „Grüne Gentechnik – Chancen für den Standort Deutschland“im März 2004 hielt Katzek einen Vortrag mit dem Titel „Hindernisse der Grünen Gentechnik“. Hier ein Auszug:
Den
Spieß einmal umgedreht ….
Forderungen
an den Öko-Landbau
- Es
sind auch langfristig Öko-Landbau-freie Regionen
auszuweisen.
- Es
sind Abstandsregelungen gesetzlich festzulegen, die der
Öko-Landwirt einzuhalten hat
- Der
Öko-Landwirt hat die volle Informationspflicht gegenüber
den Nachbarbauern, gegenüber Gebietskörperschaften und den
Fachämtern.
- Der
Öko-Landwirt hat jeweils jährlich die schriftliche
Genehmigung der Landeigentümer einzuholen.
- Die
Öko-Landwirte sind zu einem Katalog von Schutzmaßnahmen
zu verpflichten, um eine Verunreinigung konventioneller Bestände
zu verhindern.
- Die
Kosten für Laborkontrollen zur Ermittlung des
Verschmutzungsgrades obliegen den Öko-Landwirten.
- Der
konventionell arbeitende Landwirt in der Nachbarschaft hat in jedem
Fall das Vorrecht der Kulturartenwahl vor dem Öko-Landwirt.
- Die
Haftung im Falle von Verschmutzungen z.B. durch Unkrautsamen,
Pilzsporen, Mycotoxinkontaminationen beim Nachbarn hat der
Öko-Landwirt in jedem Fall zu tragen. Beweislast hat der
Öko-Landwirt. Er hat einen sofortigen Schadensausgleich
durchzuführen, auch wenn wirtschaftliche Schäden unterhalb
der Grenzwerte auftreten (z.B. Imageschaden).
- Es
sollen Voraussetzungen Bürgerentscheide und Vetorechte
zum Anbau von Öko-Produkten auf Landes-, Regional-, Kreis- und
Kommunalebene geschaffen werden.
- Der
Grenzwert für eine Kontamination von Öko-Produkten
im Saatgut ist auf 0,1 % festzulegen.
- Die
Entscheidungsfreiheit des konventionellen Landwirtes darf
nicht eingeschränkt werden. Der integrierte Landbau muss
Vorrang vor dem Öko-Anbau haben!
InnoPlanta
e.V.
Innoplanta e.V. wurde im Mai 2000 gegründet. Der Verein koordiniert den Erprobungsanbau in Sachsen-Anhalt sowie die vielfältigen Projekte der Branche und bindet sie in die Biotechnologie-Offensive der Landesregierung ein. Innoplanta betreut derzeit 32 Einzelprojekte mit insgesamt 83 Partnern.
Die Hauptaufgabe von InnoPlanta ist die Vernetzung der beteiligten Akteure:
„Schon immer lernt der Mensch von der Natur. Auch die Netzwerk-Idee hat sich InnoPlanta von dort abgeschaut.“ (Zitat InnoPlanta Website)

Bereits ein halbes Jahr nach Gründung des Vereins gewann InnoPlanta e.V. im Herbst 2000 den InnoRegio-Wettbewerb des Bundesministeriums für Forschung und Bildung.
„Um der besonderen Situation Ostdeutschlands gerecht zu werden, wurde ein völlig neuartiges Förderprogramm konzipiert, das unter dem Namen "InnoRegio" 1999 startete.

Die Grundideen von "InnoRegio" und der nachfolgenden Programme, die darauf aufbauten, waren folgende: Neue kreative Ideen entstehen dort, wo sich Disziplinen, Branchen, Institutionen und vor allem Menschen begegnen. Erfolgsfaktor einer Region ist die Bildung eines innovativen Netzwerks mit spezifischen Fähigkeiten und Technologien, das der Region Wettbewerbsvorsprünge verschafft. Gerade für die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Ostdeutschland ist es von existenzieller Bedeutung, ihre Innovationsfähigkeit zu stärken durch neue Formen der Kooperation mit Wissenschaft und Forschung.“
Website des BMFB
InnoPlanta e.V. erhielt mit 20 Millionen Euro für den Zeitraum von 2001 bis 2006 die höchste Förderprämie, die jemals vergeben wurde.
InnoPlanta vernetzt vor allem bereits bestehende Kompetenzen in der Region, wie z.B. die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen Quedlinburg (BAZ), das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK) oder die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die als wissenschaftliche Einrichtungen am InnoRegio-Projekt teilnehmen.
Darüber hinaus koordiniert InnoPlanta die vielfältigen Aktivitäten der Branche und bringt Dienstleister, Banken, Saatzuchtunternehmen sowie Biotechnologie-Unternehmen an einen Tisch.
Jährlich wird das sog. „InnoPlanta Forum“ vom Verein veranstaltet. Das Thema des letztjährigen Forums lautete: „Perspektiven nach Beendigung des EU-Moratoriums: Erlebt die Pflanzenbiotechnologie eine neue Blüte?“

Vorträge
hielten u.a. Dr. Jens Katzek (BIO Mitteldeutschland GmbH), Prof. Dr.
Ulrich Wobus (Institut für Pflanzengenetik u.
Kulturpflanzenforschung, Gatersleben), Dr. Kristina Sinemus
(Geschäftsführerin der Genius GmbH) sowie Dr. Ricardo Gent
(Geschäftsführer der Deutschen Industrievereinigung
Biotechnologie).
„Die
Redner auf dem Podium waren sich darin einig, dass es unter den
richtigen Rahmenbedingungen schon in wenigen Jahren einen maßvollen
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und erste
Lebensmittelprodukte aus gentechnischer Produktion geben werde.
Welchen Stellenwert diese Produkte auf dem Markt am Ende einnehmen
werde, würden die Verbraucher am Ende durch ihr Kaufverhalten
entscheiden. Begrüßt wurde dabei der Weg Sachsen-Anhalts,
die Pflanzenbiotechnologie maßvoll und transparent in die
Praxis umzusetzen.“
Quelle: Website Innoplanta
In diesem Jahr (17. November 2004) wird es natürlich um die
Erfahrungen des diesjährigen Erprobungsanbaus gehen.
Biotech-Gründerzentrum Gatersleben GmbH
(http://www.startupbiotech.de/)
Die
Ansiedlung junger und innovativer Unternehmen zu fördern, ist
die Aufgabe der Biotech-Gründerzentrum Gatersleben GmbH. Mit
einem speziellen Dienstleistungsprogramm werden Firmengründer
kompetent und unbürokratisch unterstützt. Dazu bietet die
Gründerzentrum GmbH folgende Leistungen an:
- Information/Betreuung
von Unternehmen
- Projektfinanzierung
- Standortmarketing
- Vermittlung
von Kooperationen und Technologietransfer
- Öffentlichkeitsarbeit

Die Gesellschaft wurde im Oktober 1999 gegründet. Gesellschafter
sind die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Aschersleben-Staßfurt mbH und die ASTA Grundstücksgesellschaft
mbH, ein Tochteruntnehmen der Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt.
2.500
qm Labor-, Büro- und Gewächshausflächen stehen
Biotech-Unternehmen und Wissenschaftlern zur Verfügung. Wachstum
stößt hier an keine Grenzen, denn im
Biotech-Gründerzentrum sind die Entwicklungschancen der
Unternehmen bereits eingeplant.
Neben
den üblichen Ausstattungen im Büro- und Servicebereich
bietet das Gründerzentrum spezielle Einrichtungen, die auf die
Anforderungen von Unternehmen der Pflanzenbiotechnologie
zugeschnitten sind, wie etwa diverse Labore sowie ein
Versuchsgewächshaus.
Die
Mieter u.a.:
InnoPlanta e.V. - Pflanzenbiotechnologie Nordharz/Börde
Novoplant GmbH
Herstellung von transgenen Pflanzen, Herstellung von Pharmaka und anderen Wirkstoffen
„Wenn bekannte und einmal eingeschlagene Wege an ihre Grenzen stoßen, ist es Zeit, über die Richtung nachzudenken. Wir denken nach: Denn die Zukunft steht auf Grün.“
Website NovoPlant
 8,5 MB Quicktime Werbevideo der Firma Novoplant GmbH
TraitGenetics GmbH

Forschung
und Entwicklung, Molekulare Marker zur Beschleunigung der
Pflanzenzüchtung
Vorbei an fruchtbarsten Böden und Feldern mit "hypermodernen" und vielleicht einmal nutzvollen Windrädern, hinein in
geschichtsträchtiges Kulturland führt der Weg zu einer noch
jungen Blüte der Grünen Biotechnologie. Die Firma
"TraitGenetics", eine Ausgründung des Instituts für
Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben
(Sachsenanhalt) ist das Ziel dieser Reise. Seit Januar 2001 arbeitet
"TraitGenetics" in unmittelbarer Nähe zum Institut in
den Räumen eines Gründerzentrums. ... Auf die Suche von
"genetischen Merkmalen" begeben sich mittlerweile 27
Mitarbeiter bei "TraitGenetics". Ein kometenhafter Start in
einer ökonomisch auf ihre Blüte noch wartenden Region im
ostdeutschen Harzvorland. Ein Stabilitätsfaktor auf jeden Fall
und ein Signal, dass Forschung an Kulturpflanzen Zukunft hat und
Zukunft schafft.
Der
Gründer von TraitGenetics, Dr. Martin Ganal, ein Urgestein der
Markeranalyse in Deutschland, arbeitete mehrere Jahre als
Gruppenleiter am IPK in Gatersleben, bevor er den Entschluss fasste,
seine Forschung kommerziell weiterzuführen. Sein Ausstieg aus
dem Institut kann als ein mutiges Zeichen für andere Gründer
gelten. "Etwas entweder ganz oder gar nicht zu machen" war
seine Devise und er verzichtete auf den "Airback" einer
weiteren Festanstellung am IPK Gatersleben.
Quelle: Deutsches Human Genom Projekt
SunGene GmbH & Co.KGaA Gatersleben

Basistechnologien für die gezielte Genregulation, Entwicklung von Pflanzen mit
neuen Eigenschaften für die Ernährung und Gesundheit von
Mensch und Tier, Herstellung von Vitaminen und Proteinen in
Pflanzen
Gesellschafter u.a.: BASF Ludwigshafen, Institut für
Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK)
At a distance of more than 150 million kilometers the sun is the source of our life and well-being. Plants have been using this abundance for almost 500 million years. Their expertise in sustaining life on earth is imprinted in their genes.
It is SunGene´s mission to make
this expertise a means for establishing new traits in crop plants
with the aim of providing healthy food, feed and sustainable
agriculture.
SunGene - Enabling Plant Innovation-
Website SunGene
TGZ Halle (Technologie- und Gründerzentrum)/ Bio Zentrum Halle

„Die
TGZ Halle GmbH und die Bio-Zentrum Halle GmbH stehen seit 1993 bzw.
1998 innovativen Start-up-Unternehmen als Dienstleister zur
Verfügung.
Mit
den realisierten Gebäuden werden gegenwärtig insgesamt
15.000 m2 Büro-, Labor-, Gewächshaus- und Spezialflächen
vorgehalten. Sie sind ein wesentlicher Baustein des Science-Parks
Halle, in dem u.a. der naturwissenschaftliche Campus der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, verschiedene
Einrichtungen von Max-Planck-Instituten, das Institut für
Werkstoffmechanik der Fraunhofer-Gesellschaft und das Institut für
Pflanzenbiochemie Halle angesiedelt sind. Damit sind die
Voraussetzungen für die benötigten Synergien von kleinen
und mittelständischen Unternehmen gegeben.
Bis
zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden 104 Firmen im TGZ/
Bio-Zentrum begleitet, von denen z. Zt. noch 48 Firmen auf den
vorhandenen Flächen angesiedelt sind.“
(Website TGZ/ Bio Zentrum Halle)
Das
Bio Zentrum Halle ist u.a. der Firmensitze der BIO Mitteldeutschland
GmbH sowie der Firma IconGenetics GmbH.

IconGenetics GmbH, Halle Bio Zentrum
"Auf
dem Gebiet der Pflanzen-Biotechnologie hat Sachsen-Anhalt bundesweit
die besten Potenziale"
Auszug
aus einem Interview mit Prof. Dr. Yuri Y. Gleba, Mitbegründer
und -geschäftführer der Icon Genetics AG, Halle
(Quelle: Website Landesportal Sachsen-Anhalt)
Herr Professor Gleba, bitte stellen Sie kurz dar, welche Geschäftsfelder Ihr Unternehmen umfasst.
Icon Genetics ist ein Unternehmen der Pflanzen-Biotechnologie, das sich
vor allem mit zwei Bereichen beschäftigt: mit der Entwicklung,
Herstellung und Vermarktung von pharmazeutischen Produkten durch die
Übertragung von Genen auf Nutzpflanzen und mit der Erarbeitung
und Kommerzialisierung von Technologien, die solche Übertragungen
effektiver und vor allem sicherer machen.
Was hat Sie dazu bewogen, ein Forschungszentrum in Halle zu eröffnen?
Es gibt mehrere Gründe für diese Entscheidung, der wichtigste
aber ist, dass sich diese Region durch eine sehr, sehr gut
entwickelte Forschungslandschaft auszeichnet. Auf dem Gebiet der
Pflanzen-Biotechnologie gibt es hier eine ganze Reihe von exellenten
Einrichtungen, die Weltniveau besitzen. Dazu zählen unter
anderem das Institut für Pflanzengenetik und
Kulturpflanzenforschung in Gatersleben und das Leibnitz-Institut für
Pflanzenbiochemie in Halle.
Darüber
hinaus haben Sie hier in Halle eine ausgezeichnete Universität,
in der sich viel Wissen und Erfahrung auf dem Gebiet der
Pflanzen-Biotechnologie konzentrieren. Und diese Region liegt in der
Nachbarschaft zu dem Metropolen Berlin und Leipzig. Kurz gesagt: Auf
der ganzen Welt finden Sie vielleicht nur noch zwei oder drei andere
Standorte, die für ein Forschungsvorhaben wie unseres so gut
geeignet wären wie dieser hier in Halle.
Warum haben Sie sich gerade für das Biozentrum als Standort
entschieden?
Das Biozentrum war just zu dem Zeitpunkt fertig, als wir auf der Suche
nach einem geeigneten Platz waren. Es bot uns exellente Laborplätze
zu niedrigen Preisen an, und wir konnten sofort an die Arbeit gehen.
Es war auch die Aussicht auf eine gut funktionierende Kooperation
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, die uns am Biozentrum gereizt
hat. Heute kann ich feststellen, dass unsere Entscheidung richtig
war, wir sind hier sehr glücklich.
Sie arbeiten mit einem Stab von Wissenschaftlern aus aller Welt zusammen.
Wie fühlen sich Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier in
Halle?
Ich
muss einräumen, dass es zu Anfang nicht ganz einfach war, sie
für die Stadt zu gewinnen. Denn natürlich üben große
Städte wie Berlin, Hamburg oder München auf junge Leute
eine größere Faszination aus als kleinere wie Halle. Aber
meine Mitarbeiter haben schnell festgestellt, dass Halle ein
Kulturzentrum ersten Ranges ist und dass die Kulturmetropolen Berlin,
Leipzig und Dresden gleich in der Nachbarschaft liegen.
Und sie haben auch bemerkt, dass die Berichte über rechtsradikale
Übergriffe in der Realität doch sehr viel weniger
dramatisch sind. Es ist doch so: Statistisch laufen Sie in einigen
Stadtteilen von New York oder Washington D.C. sehr viel mehr Gefahr,
überfallen zu werden als in Halle. Damit will ich den
Rechtsradikalismus keineswegs verharmlosen, möchte aber betonen,
dass es in jedem Land Gewalt gibt, in Ostdeutschland der Gewalt
jedoch ganz schnell ein politischer Stempel aufgedrückt wird.
KWS Saat AG, Einbeck
„Erfolg
kann man säen – in diesem Bewusstein arbeiten wir seit
1856.“
(KWS-Portrait)
„Für sachgerechte Regelungen eines zukünftigen Mit- und
Nebeneinanders der unterschiedlichen Anbauformen – der so
genannten Koexistenz – fehlen in Europa ... praktische
Erfahrungen. KWS begrüßt daher die jüngsten
Initiativen, die den praktischen Anbau gentechnisch veränderter
Pflanzen unter wisschenschaftlicher und behördlicher Begleitung
zum Ziel haben. Durch einen derart begleitenden Anbau ist es auch in
Europa möglich, verwertbare Erkenntnisse über die gesamte
Warenkette zu gewinnen: vom Züchter über den Landwirt bis
zum Verbraucher. Regelungen des Gesetzgebers zum Miteinander der
verschiedenen Anbauformen dürfen die Wahlfreiheit der
Konsumenten nicht einseitig einschränken, sondern müssen
den Anwendern Rechtssicherheit geben und sollten Erkenntnisse aus
den Praxisversuchen verwerten. KWS beteiligt sich deshalb an
derartigen Initiativen, wie zum Beispiel in Sachsen-Anhalt und stellt
hierfür ihre neuesten Sortenprodukte und ihr Know-how zur
Verfügung.“
(KWS Geschäftsbericht 2002/2003)
Die Konkurrenz schläft nicht
Da heute jedes Bundesland mit mindestens einer BioTech-Region aufwartet,
ist die Konkurrenz im deutschen Standort-Wettbewerb dementsprechend
groß. So wirbt das BioCon Valley in Mecklenburg-Vorpommern
mit kurzen Genehmigungsverfahren und unvoreingenommener
Bevölkerung: „BioCon Valley®
ist das fruchtbare Milieu einer innovativen Biotechnologie- und
Wissenskultur. Die Bürger Mecklenburg-Vorpommerns stehen den
wachsenden Chancen und neuen Entwicklungen äußerst offen
gegenüber. Sie begleiten sie kritisch, aber unvoreingenommen.
Deshalb sind die Genehmigungsverfahren nach dem Gentechnikgesetz
äußerst kurz.“
Quelle: BioRegionen in Deutschland. Bundesministerium für Forschung und Bildung, Berlin 2004

Und Biosaxony in Sachsen lockt ausländische Firmen gar mit einem Starter Package:
biosaxony Starter Package:
Europas Biotech-Märkte für 1.499 € erschließen
(Dresden, Leipzig, 11. Mai 2004): Drei Monate Büro, Service, Coaching,
Gäste-Appartment und Kontakte in einem der innovativsten
Biotech-Parcs Deutschlands für insgesamt 1.499 Euro netto - so
lautet die Formel des "biosaxony Starter Packages". Das
Angebot richtet sich an internationale Biotech-Firmen, die auf dem
europäischen Markt Fuß fassen wollen.
Voraussetzung
ist, das Unternehmen arbeitet im Bereich der medizinischen
Anwendungen der Biotechnologie. Biosaxony ist einer der
wachstumsstärksten deutschen Biotech Regionen in der Mitte
Europas.
Das 3-Monats-Paket bietet alles, was ein Unternehmen für die
Erschließung des europäischen Marktes braucht: Ein
modernes Büro in einem der innovativsten Biotech-Inkubatoren
Deutschlands, Zugang zur Infrastruktur und Nutzung der
Dienstleistungen der Inkubatoren. Ein Gäste-Appartment und eine
Dauerkarte für den öffentlichen Verkehr sind ebenfalls
inklusive.
(Pressemitteilung biosaxony vom 11.05.2004)

Letzte Meldungen:
Zwei auf einen Streich - Sachsen-Anhalts Biotech-Unternehmen zeigen ihre
internationale Kooperationsfähigkeit
Halle, 17. August 2004
"Heute tanzt in Halle der Bär - zumindest in der Biotech-Szene."
Mit diesen Worten kommentierte Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer
der Bio Mitteldeutschland GmbH die heutige Ankündigung von zwei
internationalen Kooperationen zwischen Firmen aus Halle und den USA.
Zum einen ist da die Vereinbarung zwischen IconGenetics aus Halle und der
Firma Berlex, der US-Tochter der in Berlin ansässigen Schering
AG. Ziel der Kooperation ist es, die Fähigkeit von Pflanzen zu
nutzen, mit Hilfe der Gentechnik relativ kostengünstig größere
Mengen an wirksamen Medikamenten herzustellen. Das besondere an dem
Hallenser Unternehmen: Es arbeitet im Bereich der "grünen
Gentechnik" und verdankt seinen Erfolg einem System zur
Herstellung von Medikamenten, was bisher in den Bereich der "roten
Gentechnik" eingestuft wurde.
"Diese Beispiel zeigt eindrucksvoll: Die Grenze zwischen der Gentechnik an
Pflanzen und der "roten Gentechnik" verwischt mehr und
mehr. Wer die Pflanzenbiotechnologie behindert, muss wissen, dass er
auch der Pharmaentwicklung schadet", so Katzek.
Das zweite Highlight stellt die Zusammenarbeit zwischen der Hallenser
Firma Novosom und dem Biotech-Unternehmen Nucleonics aus den USA dar.
... Die Aktivitäten von Novosom und IconGenetics reihen sich ein
in den erfolgreichen Verkauf einer Plattform-Technologie zur
Behandlung von Diabetes durch die Hallenser Firma probiodrug vor
genau einem Monat an das britische Unternehmen OSI Pharmaceuticals,
Inc. für den Preis von 35 Mio. $.
"Die Landesregierung hat in ihrer Biotechnologie-Strategie ein
Konzentration auf bestehende Stärken zur Leitlinie ihrer
Förderpolitik gemacht" diese Strategie beginnt nun
aufzugehen", so Katzek.
Quelle: Website BIO Mitteldeutschland GmbH
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